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HNA 170223 - "Die Tricks der Telefonbetrüger"

Gelesen oder gehört hatten alle schon davon: Doch beim jüngsten Informations- und Kaffeenachmittag des VdK-Ortsverbandes Battenberg/Battenfeld bekamen rund 60 Senioren in der Burgberghalle live vorgespielt, wie Betrüger am Telefon versuchen, ältere Menschen um ihren Schmuck und ihre Ersparnisse zu bringen. Dafür schlüpfte Siegfried Franke, Vorsitzender des Battenberger Nachbarschaftsnetzwerkes, in die Rolle eines „falschen Polizisten“ und rief als „Hauptkommissar Franke vom Bundeskriminalamt“ bei der arglosen VdK-Vorsitzenden Gertrud Ernst an und versetzte diese so lange und geschickt in Angst und Schrecken, bis diese all ihren Schmuck und alles verfügbare Bargeld in eine Kaffeedose steckte und diese unter einem Rhododendron-Strauch in ihrem Garten deponierte, wo ein zweiter Täter die Beute nur noch abzuholen brauchte. Mit dem Rollenspiel und zwischendurch eingestreuten Rückfragen an das Publikum zeigten Siegfried Franke, Gertrud Ernst und Renate Drechsel den älteren Menschen in der Burgberghalle beispielhaft auf, wie geschickt die Täter vorgehen und wie sie ihre Opfer um Geld und Schmuck bringen. Zu dem Rollenspiel gehörte, das Opfer in Angst und Schrecken zu versetzen: Sechs Ganoven seien der Polizei bekannt, zwei von ihnen seien schon festgenommen, gaukelte „Hauptkommissar Franke“ seinem Opfer vor. Bei den Festgenommenen habe man einen Zettel mit ihrem Namen gefunden. Die anderen Täter seien vermutlich schon zu ihr unterwegs. Sie solle alle Fenster und Türen schließen und sich mit „einem langen, spitzen Messer“ bewaffnen, riet der „falsche Polizist“. Im Übrigen sei[1]en die Ermittlungen „streng geheim“, deshalb dürfe sie niemanden anrufen, auch nicht die Frankenberger Polizei. Ihre Wertsachen – Schmuck und Bargeld – solle sie vor den Tätern in Sicherheit bringen, riet der falsche Polizist. Die verängstigte Gertrud Ernst deponierte daraufhin Schmuck und Bargeld in einer Kaffeedose und brachte diese in den Garten – in der Hoffnung, dass die Polizei ihre Wertsachen in einer Asservatenkammer aufbewahre. „Den Gangstern fällt immer wieder etwas Neues ein“, erklärte Siegfried Franke am Ende des Rollenspiels. „Als einzelne Person ist man dann verunsichert. Und dann ist es ganz schnell passiert.“ Unter den Zuhörern war die 98-jährige Erna Wind aus Bromskirchen, die im vergangenen Jahr schon einmal Ziel von Telefonbetrügern war. Erna Wind hatte damals aber richtig reagiert und einfach aufgelegt. Das Rollenspiel absolvierten Siegfried Franke und Gertrud Ernst als Sicherheitsbeauftragte der Polizei, die für derartige Betrugsdelikte besonders geschult worden waren. Den älteren Menschen gaben Franke und Ernst einige Tipps gegen Telefonbetrüger mit auf den Weg: „Lassen Sie einen Anrufbeantworter alle Gespräche entgegen nehmen. So haben Sie genügend Zeit. Rufen Sie niemals Telefon[1]nummern zurück, die Sie nicht kennen. Verzichten Sie auf einen Eintrag im Telefonbuch oder lassen Sie sich aus dem Telefonbuch austragen. Vereinbaren Sie ein Kennwort mit Freunden oder Angehörigen. Erstellen Sie eine Liste „erwünschter Anrufer“ und lassen Sie sich gegebenen[1]falls dabei von Ihren Kindern oder Enkelkinder unterstützen“.